„Du kannst so toll schreiben. Hast du schon mal daran gedacht zu veröffentlichen?“ – „Deine Geschichte war total spannend. Wann bringst du denn dein erstes Buch heraus?“ Solche und ähnliche Aussagen hört jemand, der Geschichten schreibt und diese an seine Freunde, Verwandten oder Kollegen zum Lesen gibt, häufig. Es freut jeden Autoren und jede Autorin, wenn die eigenen Werke gern gelesen werden. Aber wie sieht das Interesse an diesen Texten außerhalb der geschützten Zone des Freundes- und Familienkreises aus?
Verlage anschreiben
Schickt man seine Geschichten an Verlage, erhält man im ungünstigsten Fall gar keine Antwort. Der etwas bessere Fall ist eine schriftliche Ablehnung. Dass die Texte innerhalb von drei bis sechs Monaten angenommen werden und ein Autorenvertrag winkt, gleicht einem Sechser im Lotto.
Weshalb ist das so? Große Verlage haben ein Programm, das über einen langen Zeitraum feststeht. Sie beobachten den Buchmarkt nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in anderen Ländern wie Großbritannien, den skandinavischen Ländern, aber auch den USA. Kristallisiert sich dort ein neuer Autor oder eine Autorin heraus, die gute Verkaufszahlen hat, sind die deutschen Verlage äußerst interessiert. Denn was in diesen Ländern gut läuft, könnte in Deutschland auch gut verkauft werden. Das Werk wird gekauft, übersetzt, lektoriert und muss aufgrund der Kosten, die bisher entstanden sind, effektiv beworben werden, damit es in den Buchläden gut und gern genommen wird. Da bleiben weder Zeit noch Geld für unbekannte deutsche Autoren und Autorinnen, bei deren Werken die Verlage nicht wissen, ob sie eine Chance auf dem Markt haben.
Bei kleineren Verlagen sind die Chancen ungemein größer. Aber auch sie erhalten wie die großen Verlage viele Manuskripte, die gesichtet, aussortiert, gelesen und abgeschätzt werden müssen. Da viele angehende Autorinnen und Autoren nicht nur einen, sondern viele Verlage anschreiben, haben diese entsprechend ausreichend zu tun. Diese Arbeit lassen sich Verlage dann auch gern von Agenturen abnehmen.
Natürlich kann man sein Buch auch selbst veröffentlichen. Das hat seine Vor- und Nachteile, aber man hat seinen Namen auf einem Buchrücken und das Buch im Regal.
Einen Namen machen
Hat man einen Namen und ist in der Branche bekannt, wie beispielsweise der Kids Brand Store für Teenagerbekleidung in der Sparte Mode bekannt ist, stehen Türen zwar noch nicht offen, aber diese haben zumindest Klinken bekommen. Das kann man als Autor oder Autorin erreichen, indem man an Ausschreibungen teilnimmt. Bei der Autorenwelt findet man zum Beispiel Schreibwettbewerbe, Stipendien und anderes.
Auch wenn man mit der ersten Ausschreibung noch keinen Erfolg haben sollte – es ist immer eine gute Übung. Denn man hat zumindest einen guten Text für das eigene Portfolio geschrieben. Je häufiger man an Ausschreibungen teilnimmt, desto besser wird man und desto mehr steigt die Chance, hier auch einmal in einer Anthologie zu erscheinen, an einer Lesung teilzunehmen oder vielleicht sogar für ein Jahr Stadtschreiber zu werden.
Und ist man erst einmal veröffentlicht, ist das eine Visitenkarte, denn andere haben Texte dieses Autors oder dieser Autorin bereits als sehr gut bewertet. Und das ist ein wichtiger Punkt in der Vita all jener, die mit ihrer Schriftstellerei an die Öffentlichkeit gehen wollen.